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  • "Hoffnung auf Trendwende nicht erfüllt." In Görlitz wurden heute die Ergebnisse des Herbst-Konjunkturreports für die Lausitz vorgestellt (li. Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden, re. André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus.

Wirtschaft in der Lausitz richtet sich auf längere Krisenzeit ein

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Die Stimmung in der Wirtschaft in der Lausitz hat sich weiter eingetrübt. Mehr als jedes fünfte Unternehmen (22 Prozent) bewertet seine Lage als schlecht. Im Frühjahr waren es noch 18 Prozent. Das geht aus der heute vorgestellten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern Cottbus und Dresden hervor. Mehr als 600 Unternehmen wurden befragt. Die Betriebe kämpfen weiter mit ungünstigen Rahmenbedingungen, wie einer schwachen Inlandsnachfrage, schwierigen Exportbedingungen und   bürokratischen Hürden. 

Negative Stimmen kommen aus Industrie, Handel und der Dienstleistungsbranche. Die Hoffnung auf eine Trendwende sei bislang nicht erfüllt worden. Dass die Gesamteinschätzung nicht noch schwächer ausfalle,  seien den positiven Stimmen aus Bauwirtschaft und Gastgewerbe zu verdanken, so Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden. 

Ein fast desaströs trübes Bild ergebe sich bei den Erwartungen.  Nur zehn Prozent der Betriebe gehen von einer Verbesserung ihrer Situation aus. Dagegen rechnen mehr als dreimal so viel der Befragten mit einer weiteren Verschlechterung. Unsicherheiten zögen sich durch alle Branchen. „Die Entbürokratisierung ist noch nicht spürbar“, kritisierte Rohleder.  

Viele Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Knapp die Hälfte will kein Geld ausgeben. Nur 18 Prozent wollen investieren und davon mehr als zwei Drittel lediglich in den Bestand. „Viele Betriebe richten sich auf eine längere Krisenzeit ein“, sagte André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus. Hauptrisiken für die Unternehmen seien die Energie- und Rohstoffpreise, hohe Arbeitskosten und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Für jeden zweiten Befragten ist der Fachkräftemangel ein Problem. Es bleibe ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung in der Lausitz.

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André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus
Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden