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Wann Igel Hilfe brauchen - und wann nicht

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Es geht den Tieren wie den Menschen. Der Winter naht. Wir essen wieder mehr. Auch die Igel futtern sich jetzt Speck an. Sie gehen auf Nahrungssuche. Und das sorgt – wie in jedem Herbst – für Irritierung. Manch einer denkt, die kleinen Stachelbällchen haben sich verirrt, sind krank und bringen sie in den nächsten Tierpark. Aber damit tun sie den Igeln leider keinen Gefallen.

Selbst junge Igel im Alter zwischen drei und vier Wochen verlassen oft tagsüber für kurze Zeit das Nest. Sie finden allein zurück und benötigen keine Hilfe! Die Fortpflanzungszeit der Igel liegt zwischen Mai und August, das bedeutet, dass es ganz normal ist, bis in den späten Herbst hinein noch kleinen Stachelträgern zu begegnen. Es ist nicht nur verboten geschützte Arten, zu denen auch der Igel zählt, aus der Natur zu entnehmen. Es bedeutet auch sehr viel Stress für das Tier. Stress, den man vermeiden kann.

Um Igeln zu helfen, bietet man den stacheligen Gesellen Versteckmöglichkeiten in Form von großen, geschützten Laubhaufen, oder isolierten Holzkisten im Garten an. Der Verzicht auf den Einsatz von Insektiziden ermöglicht es den Tieren in ihrem Territorium zu verbleiben. Ein wichtiger Punkt, denn gute Igelterritorien sind meist belegt. Das bedeutet, dass die im Frühjahr in vermeintlich idealem Igel- Lebensraum wiederausgewilderten Stachelträger dazu gezwungen werden zu wandern. Bei den vielen Straßen kann das oft den Tod bedeuten.

Durch eine Zufütterung mit handelsüblichem Igelfutter, Katzenfeuchtfutter, Ei oder angebratenem Hackfleisch – kann man den Igeln ebenfalls helfen ihre Winterenergiereserven aufzufüllen. Auf keinen Fall darf Milch angeboten werden, diese führt zu lebensbedrohlichen Durchfällen. Obst gehört ebenfalls nicht auf den Speiseplan der von Insekten und Wirbellosen lebenden Tiere!

Bei offensichtlich kranken oder verletzten Tieren oder bei Fragen zum Thema hilft die Wildtierauffangstation des Naturschutz- Tierparks Görlitz unter der Nummer 0160-90954800 natürlich gern.

Weitere umfangreiche Informationen zum Thema Igel gibt es auch unter www.pro-igel.de.