++ EIL ++
  • Erstmals war Reiners im April - quasi als Gast - mit der Philharmonie zu erleben, zeigte sich dabei experimentierfreudig.
  • Violinist Josef Špaček, der unter anderem Preisträger beim Brüsseler Concours Reine Elisabeth war, ist in den Konzerten zu erleben.

Reiners startet mit Bernstein, Dvořák und Schumann

Zuletzt aktualisiert:

Heute (19.30 Uhr) und morgen (19 Uhr) hebt der neue Generalmusikdirektor Benjamin Reiners zum ersten Mal offiziell den Taktstock für die Robert-Schumann-Philharmonie. Das Motto in der Stadthalle: Symphonic Opening Party. Ein Titel wie ein Versprechen, ein Auftakt in die neue Saison 2025/2026, der gleich mehrere Welten der Musik in sich trägt.

Erstmals war Reiners im April - quasi als Gast - mit der Philharmonie zu erleben, zeigte sich dabei experimentierfreudig.

Schumann und die treue Liebe

Den Beginn macht Robert Schumann. Seine Ouvertüre zur Oper Genoveva op. 81 öffnet den Raum für eine Geschichte von Liebe, Gefahr und Erlösung. Schumann wählte in den 1840er Jahren Hebbels Drama als Vorlage. Eine junge Frau, deren Treue beinahe ihr Ende bedeutet – und eine Musik, die voller Kraft und Sehnsucht antwortet. Für Reiners ist es ein symbolischer Start: ein Brückenschlag von Tradition und Zukunft.

Dvořák und die weite Melodie

Danach öffnet sich die Bühne für das Violinkonzert in a-Moll op. 53 von Antonín Dvořák. Es ist ein Werk voller Gesang, voller Weite, voller Melodien, die klingen, als würden sie aus der Landschaft Böhmens herüberwehen. Solist Josef Špaček, vielfach ausgezeichnet und bekannt für sein leuchtendes Spiel, lässt die Geige zu einem erzählenden Gegenüber werden. Ein Dialog zwischen Orchester und Solist, der von Reiners fein geführt wird.

Bernstein und die Tänze der Stadt

Im zweiten Teil tanzt die Philharmonie mit Leonard Bernstein. Seine Symphonic Dances aus der West Side Story schlagen den Bogen von der Opernbühne hin zu den Straßen New Yorks. Fast siebzig Jahre nach der Uraufführung ist diese Musik noch immer jung, wild und voller Rhythmus. Sie trägt die Sehnsucht, Grenzen zu überwinden, in sich.

Beats and Drinks im Foyer

Und dann – am Freitagabend – endet es nicht mit dem Applaus. „Beats and Drinks“ heißt das Nachspiel im Foyer der Stadthalle. Musik und Gespräche, ein Glas in der Hand, vielleicht ein Lächeln im Takt. Benjamin Reiners lädt ein, seinen offiziellen Einstand mit Publikum und Musikerinnen zu feiern. Ein Abend, der nicht leise ausklingt.