Dresden hofft auf Wanderfalken-Nachwuchs

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Das schnellste Tier der Welt, der Wanderfalke, kann nun bei der Stadtentwässerung Dresden in Kaditz brüten. Wie die Stadt bekannt gab, wurde an einem der beiden Faultürme ein Brutkasten für die Greifvögel eingerichtet. 

Ehrenamtliche Vogelschützer hatten bereits im vergangenen Jahr beobachtet, dass Wanderfalken in der Gegend nach Brutmöglichkeiten Ausschau hielten. Daraufhin kauften Artenschützer des Umweltamtes einen geeigneten Brutkasten und halfen der Stadtentwässerung bei der Einrichtung der künftigen Greifvogel-Kinderstube. 

Die Hoffnung auf Nachwuchs ist groß. "Wenn wir Glück haben, richtet sich schon dieses Jahr ein Wanderfalkenpärchen in dem Brutkasten ein", so Harald Wolf vom Umweltamt. "Ab Anfang März begeben sich die geschlechtsreifen Wanderfalken auf die Suche nach einem geeigneten Platz für ihr künftiges Gelege, um dann das Nest für rund drei Monate zu belegen. So lange dauert es etwa, bis nach Eiablage und Schlüpfen der Jungtiere, der Nachwuchs flügge wird". Allerdings könne es auch gut sein, dass der Kasten noch einige Jahre leer steht, bis er als geeignete Brutmöglichkeit von den Tieren wahrgenommen wird.

Die geschützten Wanderfalken sind in Dresden selten anzutreffen. Während im Stadtgebiet etwa 150 bis 160 Turmfalkenpärchen ihr Zuhause haben, wurden im vergangenen Jahr lediglich drei Wanderfalkenpaare gezählt: Im Nistkorb am Gasometer in Reick, einem Brutkasten am Rathausturm und einer natürlichen Brutstätte an der Felswand der Begerburg, Plauenscher Grund.

In den 1970er und 1980er Jahren war der Luftjäger in unseren Breiten durch Pestizide wie DDP nahezu ausgestorben. Erst durch das Verbot dieser Substanzen konnte sich der Bestand nach und nach erholen.