Mauerfall und Pogromnacht: Lichterweg, Rosen und Glockenläuten
Mit Andachten, Kranzniederlegungen und Ausstellungen wird heute auch in der Lausitz an Reichspogromnacht 1938 und Mauerfall 1989 erinnert. In Görlitz, Löbau und Senftenberg werden „Stolpersteine“ geputzt. Die in Fußwege vor Hauseingängen eingelassenen quadratischen Messingtafeln erinnern an das Schicksal von jüdischen Einwohnern in der Nazi-Zeit. In Görlitz wurden seit 2007 insgesamt 84 verlegt, davon drei in Zgorzelec. Kleine Teams ziehen heute Nachmittag mit Reinigungszeug los. Hier und da werden Grabkerzen aufgestellt und einzelne Rosen niedergelegt.
Zittau begeht heute den Tag der Besinnung zur Demokratie und Friedfertigkeit. Oberbürgermeister wird an der Gedenktafel an der Lessingstraße 12 einen Kranz niederlegen. Dort stand bis zum 10. November 1938 die Zittauer Synagoge. Der Stadtrat hatte 1993 den Tag der Besinnung ausgerufen.
In Cottbus wird an das Schicksal von acht jüdischen Kindern erinnert. Zur Ausstellung im Haus am Erich-Kästner-Platz führt das Kinder- und Jugendtheater das Stück „Anne“ auf. Der Eintritt ist frei.
In der Görlitzer Frauenkirche wird (um 18 Uhr) eine ökumenische Andacht gehalten. Im Anschluss führt ein Lichterweg mit Kerzen zum Kulturforum Görlitzer Synagoge. Dort werden Kränze niedergelegt.
In Spremberg läuten um 17 Uhr für eine Viertelstunde die Glocken. Es soll ein Zeichen zum Innehalten und Nachdenken sein
