++ EIL ++
  • Stollen auf der Hand? So sieht es zumindest eine neue Regelung, die für mehr Bürokratie und höhere Kosten bei den sächsischen Bäckern sorgt.

Kritik an Abgabesteuer: „Kein Mensch isst Stollen unterwegs aus der Hand“

Zuletzt aktualisiert:

Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter will im Streit um die Stollen-Abgabe das Gespräch mit dem Bund suchen. Hintergrund ist die geplante Einstufung von Christstollen bis 750 Gramm in Folie als To-go-Produkt mit Abgabenpflicht. Panter nennt die Regelung praxisfern und warnt vor zusätzlicher Bürokratie für die Bäcker. Auch die Bäcker hatten empört reagiert: Stollen sei kein Lebensmittel zum Genuss auf der Hand - zudem würde die Regelung den Stollen vom symbolträchtigen Präsent und Mittelpunkt der Kaffeetafel zu einem schnellen Snack ‚to go‘ abwerten.

FDP: Kein Mensch isst Stollen unterwegs aus der Hand

Die FDP hatte die Regelung als „Bürokratie-Wahnsinn“ und als „Angriff“ auf das sächsische Handwerk bezeichnet. „Kein Mensch isst einen Dresdner Christstollen unterwegs aus der Hand. Diese Einstufung ist absurd und zeigt, wie weit sich die Bürokratie inzwischen von der Lebenswirklichkeit entfernt hat,“, erklärte FDP-Chef Matthias Schniebel. „Wer Stollen wie Fastfood behandelt, hat nichts verstanden – weder vom Handwerk noch von Kultur und Tradition in Sachsen.“

Nach den Worten der SPD-Landtagsabgeordneten Simone Lang sind Bäcker in den vergangenen Jahren ohnehin schon mit Preissteigerungen bei den Zutaten konfrontiert worden. Sie forderte das Umweltbundesamt auf, die Allgemeinverfügung zu überdenken und eine praxistaugliche Lösung zu finden. (mit dpa)