++ EIL ++

Kein Déjà-vu! Hier sehen Sie einen neuen Luchs

Zuletzt aktualisiert:

Manchmal macht es die Aktualität dem Autoren leicht. Gestern haben wir einen Artikel zum im Erzgebirge ausgewilderten Luchs Charlie veröffentlicht, bei dem es um das sächsische Luchs-Programm ging. Diesen Bericht können wir heute gleich noch einmal verwenden. Die einzigen Änderungen: Es geht um einen neuen Luchs. Freya, die in Zürich aufgewachsen ist, wurde heute im Erzgebirge ausgewildert.

Also, da capo mit leichten Änderungen. 

Es raschelt wieder im Erzgebirge. Luchs Freya, eine einjährige Luchsdame aus dem Wildnispark Zürich, ist heute (2.. September) bei Eibenstock in die Freiheit entlassen worden. Kein Katzensprung, sondern ein sorgfältig geplanter Schritt: Schon seit Monaten wurde Freya in einem Koordinierungsgehege auf ein Leben fern von Menschen vorbereitet.

Weniger Katzen, weniger Kosten

Doch während Freya jetzt seine ersten Reviergrenzen zieht, zieht die Politik die eigenen Grenzen enger. Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch kündigte an, das Auswilderungsprogramm „RELynx Sachsen“ herunterzufahren. Von ursprünglich geplanten fünf Luchsen pro Jahr werden höchstens noch zwei bis drei ausgewildert – und das nur noch bei Eibenstock. Projekte im Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz sind gestrichen. Der Minister spricht von Pragmatismus. Das Programm sei zu teuer und vor Ort zu wenig akzeptiert. Die Obergrenze liegt bei 20 Tieren. Bis 2030 oder 2031 sollen sie Stück für Stück in die Freiheit springen. 

Das Projekt im Visier des Ministers

Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch hatte das 1,8 Millionen Euro teure Luchs-Programm RELynx Sachsen ins Visier genommen.  Zu viel Geld für zu wenig Püschelohren! Tatsächlich war das Programm bislang kein Erfolg. Von den fünf ausgesetzten Katzen ist nur noch ein Tier im sächsischen Erzgebirge unterwegs. Es gab Überlegungen, das Experiment zu beenden. Mehr Infos finden Sie hier. 
Doch die Kätzchen hatten Schwein, der Minister stimmte einem Kompromiss zu. 

Zitat aus dem Ministerium

Von Breitenbuch betonte: „Wir können den Artenschutz nicht isoliert betrachten, sondern müssen ihn im Ausgleich mit seinen umgebenden Interessen sehen. Mit der geänderten Auswilderungsstrategie strecken wir das Projekt zeitlich, wir sparen Geld und sichern dennoch den Artenschutz für den Luchs.“ Aufgrund der geänderten Auswilderungsstrategie ergibt sich eine Einsparung von annähernd 25 Prozent gegenüber der ursprünglichen Projektkalkulation. Das entspricht mehr als 225.000 Euro.

Ende der Kooperation

Auch organisatorisch gibt es Veränderungen. Der Vertrag mit der bisher für Luchsprogramm zuständigen „Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung“ läuft 2027 aus. Gleiches gilt beispielsweise für Maßnahmen der regionalen Öffentlichkeitsarbeit und der Netzwerkarbeit, die auf das Jahr 2026 begrenzt werden. Ab diesem Zeitpunkt ist vorgesehen, die Finanzierung durch Drittmittel sicherzustellen. 

Freyas weiter Weg

Freya selbst hat davon keine Ahnung. Sie stammt aus dem Zuchtprogramm des Wildparks Zürich. Die letzten Monate verbrachte Freya in einem Gehege des Wildkatzendorfs Hütscheroda in Thüringen und wurde dort gezielt auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet. Für sie beginnt jetzt ein Leben voller Duftmarken, Beutezüge und stiller Pirsch. (mit dpa)

PS: In diesem Jahr gibt es kein weiteres Da Capo - neue Luchs-Auswilderungen sind erst für 2026 geplant...