++ EIL ++
  • Um die Fällung des Ahorns zu verhindern, wurde der Baum erneut besetzt.
  • Polizisten waren vor Ort, wurden von Elzbeta Laabs über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Am Ende blieb der Baum stehen.

Die Ahornrettung von Chemnitz: Teil 2

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An der Further Straße in Chemnitz sorgt ein 100 Jahre alter Ahorn für Diskussionen. Erst am 25. August 2025 hatten Elzbeta Laabs und ihre Mitstreiter die geplante Fällung gestoppt. Der Baum sollte einer Tiefgaragenzufahrt für ein Neubauprojekt weichen. Heute (4. September) rückte erneut eine Firma an, um die Fällung durchzuführen.

Doch der Baum wurde kurzerhand wieder besetzt und die Polizei alarmiert. Die Argumente: Da ein Widerspruch gegen den Fällungsbeschluss vorliegt, darf der Ahorn vorerst nicht umgesägt werden.

Retten Fledermäuse den Ahorn?

Eine zentrale Rolle spielt ein Artenschutzgutachten, das von den Baumrettern gefordert wird. Ihrer Meinung nach könnten zwei geschützte Fledermausarten im Baum leben. Elzbeta Laabs betont: Solange das nicht geklärt ist und kein entsprechendes Gutachten vorliegt, müsse der Baum stehen bleiben.

Position des Bauherrn

Der Bauherr, die Consultatio AG Chemnitz, sieht die Sache anders. Ein Sprecher sagte gegenüber TAG24, es gebe ein Gutachten, das den Baum als nicht standsicher einstuft. Deshalb habe man beim Umweltamt eine Fällgenehmigung erhalten. Im Bauprojekt entstehen Eigentumswohnungen mit Tiefgarage. Der Zufahrt stehe der Ahorn im Weg.

So argumentiert die Stadt

Auch die Stadtverwaltung hat Stellung genommen und argumentiert wie der Bauherr. Die Aussagen: Für das Bauvorhaben liegt eine Baugenehmigung vor. Diese umfasst auch die Fällung des Ahorns. In einem Gutachten sei festgestellt worden, dass der Baum durch Schadstellen und Pilzbefall nicht mehr bruchsicher sei. Deshalb habe die Stadt die Fällung auch während des üblichen Verbotszeitraums zwischen 1. März und 30. September erlaubt. Begründung: akute Gefährdung der Verkehrssicherheit.

Wie es weitergeht

Die Baugenehmigung enthalte keine Auflagen zum Schutz des Baumes. Genau dort setzen die Baumretter an, sind der Meinung, dass dies ein Versäumnis sei und hoffen darauf, dass das Gericht ähnlich sehen.

Im Schatten des Ahorn

Während die Rettung des einzelnen Ahorn für Schlagzeilen sorgt, blieb die Fällung von acht Ahornbäumen in der angrenzenden Lohrstraße weitgehend unbeachtet. Nach Angaben der Stadtverwaltung hätten sie zu wenig Platz, um richtig zu wachsen. So würde die Wurzelbildung durch den verbauten Beton verhindert. Es ist geplant, die Wuchsflächen umzugestalten und neue Bäume zu pflanzen.