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Das fordern unsere Firmen von der Politik

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Die neue Konjunkturumfrage von IHK und Handwerkskammer Chemnitz zeigt: Die regionale Wirtschaft bleibt im Krisenmodus. Unternehmen fordern Entlastungen, weniger Bürokratie und Reformen bei Sozialabgaben und Steuern.

Pessimistische Stimmung trotz leichter Hoffnung

Die Wirtschaft in Südwestsachsen bleibt unter Druck. Zwar hellt sich die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr minimal auf, doch von Aufbruch ist keine Rede. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage von IHK und Handwerkskammer Chemnitz. Rund 1.240 Unternehmen mit mehr als 27.200 Beschäftigten aus Industrie, Bau, Handwerk, Handel, Dienstleistungen, Tourismus und Güterverkehr haben daran teilgenommen.

Das Ergebnis: Die Lagebewertung sinkt weiter, Aufträge bleiben aus, Konsum und Nachfrage gehen zurück. Gleichzeitig steigen Kosten und Abgaben. „Von Entspannung keine Spur“, heißt es zwischen den Zeilen. Kein einziger der befragten Wirtschaftszweige weist derzeit einen positiven Prognosesaldo auf.

Unternehmen fordern politischen Kurswechsel

Die Umfrage zeigt deutlich: Ohne politische Unterstützung sehen viele Betriebe schwarz für die kommenden Monate. Der Ruf nach einem „Herbst der Reformen“ wird lauter. Die Kammern fordern ein langfristiges Programm, das Wachstum, Neugründungen und Beschäftigung wieder fördert.

Konkret verlangen die Unternehmen spürbare Entlastungen bei Steuern, Abgaben und Energiekosten. Sie wollen weniger Bürokratie, schnellere Entscheidungen und eine konsequente Digitalisierung der Verwaltung. Besonders wichtig sei es, die Lohnnebenkosten dauerhaft unter 40 Prozent zu halten – sonst drohe ein weiterer Wettbewerbsverlust.

„Standortoffensive Deutschland“ gefordert

Neben kurzfristigen Entlastungen wünschen sich die Kammern eine klare Standortoffensive. Die Investitionsbedingungen müssten sich verbessern, um das Vertrauen der Betriebe zurückzugewinnen. Kapital dürfe nicht länger ins Ausland abwandern.

Die Botschaft ist eindeutig: Ohne Mut zu Reformen bleibt Südwestsachsens Wirtschaft in der Flaute. Ein Aufschwung – so die nüchterne Bilanz der Umfrage – ist vorerst nicht in Sicht.