++ EIL ++
  • Der langjährige Chefarzt des Klinikums Chemnitz und Gründer des Porphyriezentrums wurde am 12. September an der altehrwürdigen Universität in London für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Chemnitzer Arzt in London fürs Lebenswerk geehrt

Zuletzt aktualisiert:

Manchmal sind es die stillen Kämpfer, die die größten Spuren hinterlassen. Einer von ihnen ist Prof. Dr. Ulrich Stölzel. Der langjährige Chefarzt des Klinikums Chemnitz und Gründer des dortigen Porphyriezentrums wurde am 12. September an der altehrwürdigen Universität in London für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Ein Moment, der nicht nur ihn, sondern auch seine Heimatstadt Chemnitz ins Rampenlicht rückt.

Ein Leben für eine seltene Krankheit

Porphyrie – eine Stoffwechselstörung, die weltweit nur wenige Menschen betrifft und oft schwer zu diagnostizieren ist. Stölzel machte sie zum Schwerpunkt seiner Arbeit und begleitete Betroffene über Jahrzehnte hinweg. Damit gab er einer Krankheit, die meist im Schatten steht, ein Stück Sichtbarkeit.

Stimme aus dem Klinikum

Martin Wolz, der Geschäftsführer des Klinikum: „Seit über vier Jahrzehnten widmet sich Prof. Stölzel einer Krankheit, von der die meisten Menschen vermutlich noch nie gehört haben: der Porphyrie. Diese seltene Stoffwechselstörung kann für Betroffene schwere Folgen haben, die von starken Bauchschmerzen über epileptischen Anfällen bis hin zu psychischen Veränderungen reichen.“

Prof. Stölzel zählt weltweit zu den führenden Experten auf diesem Gebiet. Er hat nicht nur Patienten behandelt, sondern auch an wichtigen internationalen Studien mitgewirkt. Sogar bei der Zulassung eines neuen Medikaments gegen Porphyrie war er beteiligt – ein großer Fortschritt für die Versorgung der Betroffenen. Geschäftsführer Martin Wolz betonte zudem die wissenschaftliche Leistung: Allein in den letzten beiden Jahren veröffentlichte das Porphyriezentrum neun Studien, viele davon in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. So trägt das Team dazu bei, dass weltweit mehr Wissen entsteht und Therapien verbessert werden können.

Chemnitz als Forschungsstandort

2004 gründete Stölzel das Porphyriezentrum, das sich inzwischen zum größten klinischen Zentrum dieser Art in Deutschland entwickelt hat. Seine Expertise wird international geschätzt: Er gehört zur Arbeitsgruppe IPNET, die Leitlinien für die Behandlung erarbeitet, und wurde 2024 Ehrenmitglied der amerikanischen Fachgesellschaft APEX.

Ein Fazit mit Weitblick

Stölzel selbst bleibt bescheiden: „Die Ehrung gebührt natürlich allen Mitarbeitern des Porphyriezentrums.“ Seine Auszeichnung zeigt jedoch, dass aus Chemnitz Impulse kommen, die weltweit Bedeutung haben. Ein Lebenswerk, das weit über die Stadt hinaus wirkt – getragen von Leidenschaft, Beharrlichkeit und einem starken Team.