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  • Ein Blick auf die Baustelle im Juli. Im August war die Brücke dann komplett verschwunden.

Carolabrücke: Abriss fast doppelt so teuer als gedacht

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Der Abriss der Carolabrücke wird die Landeshauptstadt Dresden voraussichtlich 32 Millionen Euro kosten. Das geht aus einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Stadtrat hervor.

Damit liegt die Kostenschätzung der Stadt deutlich über den zuletzt genannten Zahlen - Ende Juli war noch von 18 Millionen Euro die Rede. Konkret gesagt haben sich die Kosten damit um 14 Millionen Euro (78 Prozent) erhöht.

Laut Stadtverwaltung sind für den Abbruch aller drei Brückenzüge allein 27 Millionen Euro nötig gewesen: sechs Millionen Euro für den Abbruch des teileingestürzten Zuges C, für die Brückenteile A + B waren es rund 21 Millionen Euro. Weitere rund fünf Millionen Euro seien außerdem angefallen für Sicherungsmaßnahmen, die Verkehrsführung und die Zustandserfassung der Brücke.

Scharfe Kritik von den Linken

Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat, André Schollbach, äußerte deutliche Kritik: „Wenn innerhalb weniger Monate die Kosten für den Abriss explodieren, dann stellt sich die Frage, wie realistisch die finanziellen Planungen der Stadtverwaltung für den Neubau der Carolabrücke sind. Bei allen nötigen Entscheidungen muss die Kostenentwicklung einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Dass Oberbürgermeister und Finanzbürgermeister Hilbert (FDP) schon beim Abriss die Kontrolle über die Kosten verloren hat, lässt für den Neubau der Brücke leider Schlimmeres befürchten.“

Neubau frühestens ab 2028

Der Neubau der Carolabrücke in Dresden soll laut Stadtverwaltung im Jahr 2031 fertiggestellt und könnte zweiten Quartal 2028 begonnen werden. Der Stadtrat hatte in diesem Sommer einen vierspurigen Ersatzneubau der im vorigen Jahr teilweise eingestürzten Brücke beschlossen.

Einer von drei Strängen der Carolabrücke war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich weder Fahrzeuge noch Menschen auf dem Bauwerk aus den 1970er Jahren, so dass niemand verletzt wurde. (mit dpa)