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Bitter! Dynamo verliert dramatischen Pokal-Fight

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Dynamo Dresden ist nach großem Kampf mit einer 2:3 (0:0, 2:2)-Niederlage nach Verlängerung gegen Zweitligist Darmstadt 98 ausgeschieden. Damit warten die Sachsen auch nach zehn Jahren weiter auf den Einzug in die dritte Runde. 

Alekasandar Vukotic (57. Minute) hatte die Gäste per Kopf in Führung gebracht. Der eingewechselte Jakob Lemmer traf in der 85. Minute per Kopf zum Ausgleich. Als Tobias Kempe (90.+1) vor 30.700 Zuschauern einen Foulelfmeter verwandelte, sah alles nach einem Sieg der Lilien aus, doch erneut Lemmer mit einem Gewaltschuss in der letzten Minute der Nachspielzeit brachte Dynamo in die Verlängerung. Isac Lidberg (90. +8.) verwertete einen Konter zum 2:3.

Dynamo begann äußerst defensiv, hatte in Christoph Daferner nur einen vorgezogenen Spieler, während Robin Meißner im Fünfer-Mittelfeld mehr Abwehrarbeit verrichtete. Darmstadt hatte so viel Ballbesitz und klare Feldvorteile, konnte daraus aber in den ersten 25 Minuten keinerlei Kapital schlagen. Dynamo-Torhüter Tim Schreiber musste in dieser Zeit nicht einmal eingreifen.

Dynamo übernimmt Spielgestaltung

Der Nachteil der neuen Dresdner Taktik: ein gutes Offensivspiel kam nicht zustande. Bei Ballgewinn vor dem eigenen Strafraum stand Daferner allein gegen drei Gäste-Verteidiger auf verlorenem Posten. Dennoch hatte er die einzige gute Möglichkeit in der ersten halben Stunde. Eine Flanke von Tony Menzel lenkte der Angreifer per Außenrist ans Außennetz (8.).

Nach einer halben Stunde wurde Dynamo mutiger, schaltete mehr auf Angriff, ohne aber zunächst gefährlich zu werden. Immerhin erarbeitete man sich bis zur Pause ein Eckball-Verhältnis von 5:1 und hatte nach einer scharfen Eingabe von Philipp Heise (40.) Pech, dass keiner den von Torhüter Marcel Schuhe nur nach vorn abprallenden Ball verwerten konnte.

Mehr Offensive nach der Pause

Nach der Pause agierten beide Teams nicht mehr in der Grundordnung, was dem Spiel guttat. Die Gäste-Führung passierte mit Ansage. Dynamo-Trainer Thomas Stamm hatte wiederholt vor den Standards der Darmstädter gewarnt. Doch beim dritten Eckball konnte sich Vukotic praktisch unbedrängt hochschrauben und unhaltbar vollenden. 

Dynamo muss sich neu sortieren

Dynamo brauchte etwas, um die neue Situation zu begreifen, war dann aber schnell nahe am Ausgleich. Meißners Kopfball wurde von Schuhen mit einem Reflex über die Latte gelenkt. Danach gab es praktisch im Minutentakt Chancen auf beiden Seiten, wobei die der Darmstädter zwingender waren. In der Nachspielzeit fiel dann doch noch Tor. Nach einem Foul von Jonas Sterner an Lidberg verwandelte der frühere Dresdner Tobias Kempe vom Punkt, dann hämmerte Lemmer den Ball unter die Latte und Dynamo in die Verlängerung. In der nutzte Lidberg einen Konter zur Entscheidung für die Gäste

Viel Pyro durch Dynamo-Fans

Die Dynamo-Ultras fielen im Spielverlauf nicht nur mit lautstarker Unterstützung ihrer Mannschaft auf. Auch wurde im K-Block während der gesamten Partie Pyrotechnik gezündet. Dies war auch schon vor der Partie bei einem Fanmarsch vom Hauptbahnhof zum Stadion der Fall gewesen. In der 70. Minute musste die Partie wegen starker Rauchentwicklung für mehrere Minuten unterbrochen werden. (dpa)

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