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  • Kai Schüler, Torsten Wolf, Jürgen Uhlig und Jürgen Mädler (v.l.) von der Bürgerinitiative übergaben MP Michael Kretschmer die Petition mit den 3.329 Unterschriften.

B174: Jetzt soll der MP nachts für Ruhe sorgen

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Der Grund, aus dem Ministerpräsident Michael Kretschmer in Chemnitz war, ist für ganz Sachsen zukunftsentscheidend. Der Termin im Anschluss für die Anwohner entlang der B174 auch.

Zukunft trifft Alltag

Auf dem Technologie-Campus nahm Kretschmer an einer Veranstaltung für das geplante Wasserstoff-Zentrum teil. 84 Millionen Euro stehen dafür bereit.  Ab 2026 soll dort geforscht, entwickelt und erprobt werden – von Brennstoffzellen über Funktionsmuster bis hin zu modern ausgestatteten Laboren. Die Vision reicht bis 2029. Entstehen sollen rund 120 Arbeitsplätze, auch für Start-ups, die sich ansiedeln könnten. Zukunftsmusik, die weit über Chemnitz hinausstrahlt.

Doch gleich danach ging es nicht um Technikträume, sondern um ganz konkrete Sorgen: den Lärm der Lastwagen auf der Bundesstraße 174.

3.000 Unterschriften für Ruhe

Die Bürgerinitiative Lärmschutz B174 übergab dem Ministerpräsidenten eine Petition. Über 3.000 Anwohner fordern ein Nachtfahrverbot für Brummis zwischen Chemnitz und dem Grenzübergang Reitzenhain. Denn obwohl die offizielle EU-Route über Prag und die A17 führt, rollen Nacht für Nacht unzählige Lkw durch die Ortschaften. Für Spediteure mag das eine Abkürzung sein, für Anwohner bedeutet es Schlaflosigkeit und Dauerstress.

„Damit soll erreicht werden, dass die Laster nicht mehr durch unsere Orte donnern, sondern über die A17 fahren“, sagt Jürgen Mädler von der Initiative. Kritiker befürchten Ausweichverkehr. Doch die Bürger widersprechen: „Wenn Reitzenhain nachts dicht ist, gibt es im Korridor keine Ausweichroute.“

Hoffnung und Zweifel

Kretschmer nahm die Petition entgegen, verwies aber auf die angespannte Haushaltslage. Was hat ein Verbot mit Geld zu tun? Mädler sieht darin keinen Widerspruch: „Das ist eine politische Entscheidung, kein Kostenfaktor.“ Für die Initiative zählt nur, dass der Ministerpräsident sich endlich klar positioniert.