- In Chemnitz starten mehr Azubis ins Handwerk, während die Industrie bei den Ausbildungsverträgen zurückfällt.
Neue Azubi-Zahlen: Handwerk legt zu, Industrie fällt zurück
Während das Handwerk in Chemnitz bei den Ausbildungszahlen zulegt, rutscht die Industrie ab. Die Handwerkskammer meldet zum Ausbildungsstart am 1. September 2.084 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge – 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) dagegen wurden 10.883 neue Lehrling gezählt. Ein Rückgang von 1,2 Prozent.
Guter Lauf fürs Handwerk
Das Plus im Handwerk kommt nicht überraschend. Gute Jobchancen und viele offene Stellen ziehen Schulabgänger in die Werkstätten. Kammerpräsident Frank Wagner sagt: „Der positive Trend bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge des Handwerks im Kammerbezirk Chemnitz hält weiter an. Was dabei aktuell besonders auffällt: Das Wachstum hat sich im Vergleich zu den Vorjahren noch verstärkt. Hatten wir sonst immer eine prozentuale Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Bereich, so können wir dieses Jahr oftmals zweistellige Wachstumsraten sehen. Das ist ein starkes Signal der Handwerksbetriebe, die den Wert der Ausbildung erkennen und hier sowohl personell als auch finanziell viel investieren – und das alles trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage in unserem Land.
Noch viele Stellen frei
Trotz der guten Zahlen bleiben Chancen für Kurzentschlossene. In der Lehrstellenbörse der Kammer sind derzeit 560 freie Plätze gelistet. Die Vielfalt der Berufe ist groß – und wer noch überlegt, hat weiterhin gute Chancen.
IHK-Zahlen machen Sorgen
In Industrie und Handel sieht es anders aus. Besonders die Metall- und Elektrotechnikbranchen verlieren. Auch im Verkehrs- und Chemiebereich sinken die Zahlen. Nur im Handel, Gastgewerbe und bei den kaufmännischen Berufen bleibt alles etwa auf Vorjahresniveau.
Azubis fehlen überall
Fazit: Die Azubi-Lücke bleibt. Laut DIHK-Umfrage fanden mehr als die Hälfte der Betriebe keine passenden Bewerber. 45 Prozent erhielten gar keine oder unzureichende Bewerbungen. 84 Prozent der Unternehmen sehen Mängel bei Ausbildungsreife und Grundfähigkeiten.