- Radwege, moderne Gehwege und Co: So soll die Königsbrücker Straße mal aussehen.
- Hier wird alles neu gemacht: Die Königsbrücker Straße mit Blick Richtung Bischofsweg, in Höhe der Louisenstraße.
- Verschlissene Gehwege, Gleise, und eine Straße mit einer Mischung aus Asphalt und Pflastersteine: Das alles soll sich ändern.
So soll die Königsbrücker Straße mal aussehen
Es ist wohl das Projekt mit der längsten Planungsgeschichte und politischen Diskussionen: Der Ausbau der Königsbrücker Straße in Dresden. Schon in den 90er Jahren standen erste Pläne für eine vierspurige Straße – allerdings ohne Radwege. Durch erheblichen Widerstand wurden diese Pläne verworfen. Es brauchte fast drei Jahrzehnte, drei Planfeststellungsverfahren (wovon zwei scheiterten), bis eine Lösung gefunden wurde. Im Sommer 2026 soll es nun endlich starten.
„Ich glaube, es sind alle froh, dass es endlich losgeht“, sagte uns Baubürgermeister Stephan Kühn. Am Donnerstag wurden die Details von der Stadt zu dem Vorhaben vorgestellt. Es sei fünf nach zwölf, diese Infrastruktur auszubauen, so Kühn. Die Straßenbahngleise sind verschlissen, das Fahren auf den Stolpersteinen holprig, Gehwege und Fahrbahn generell in einem „erbärmlichen Zustand“. Laut Kühn liege da Infrastruktur, die 150 Jahre alt ist.
Ab Sommer 2026 ändert sich das. Drei Jahre lang wird gebaut – und an sich alles neu gemacht, was geht.
Was wird alles gemacht?
Zunächst verschwinden die Pflastersteine – dadurch wird es künftig deutlich leiser. Außerdem entstehen auf beiden Straßenseiten neue Radwege. Auch Gehwege und Haltestellen werden komplett erneuert. Die Straßenbahnschienen werden weiter auseinandergezogen, damit künftig auch die breiteren Bahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) auf der Strecke fahren können.
Darüber hinaus werden die Ampeln modernisiert und sämtliche unterirdischen Leitungen erneuert – auf einer Strecke von insgesamt 1,6 Kilometern der Königsbrücker Straße. Zusätzlich sind drei neue Trinkbrunnen, zahlreiche Sitzmöglichkeiten und Fahrradbügel geplant.
Auch im Bereich des Bischofswegs stehen Veränderungen an: Auf einer Länge von 300 Metern zwischen Dammweg und Förstereistraße wird die Fahrbahn saniert.
So soll die Königsbrücker Straße künftig aussehen
Was passiert mit den Bäumen?
Der Ausbau wurde hitzig diskutiert. Denn schon im Vorfeld war klar: Aufgrund der unterirdischen Leitungen müssen 122 Bäume, die direkt darüber wachsen, gefällt werden.
Dafür gibt es 133 Neupflanzungen – vorwiegend Linden, Ulmen und Eschen. Die große und die kleine Flatterulme werden erhalten bleiben, betonte Simone Prüfer vom Straßen- und Tiefbauamt. Vor die Schauburg kommt ein Blauglockenbaum. "Der wird dort mit Bänken und Zäunen angeordnet, sodass eine schöne Aufenthaltsqualität vor der Schauburg entsteht", so Prüfer.
Teilen sich Straßenbahnen und Autos künftig den Platz?
Nicht immer: Zwischen Albertplatz und Katharinenstraße haben die Straßenbahnen eine eigene Spur. Im Abschnitt zwischen Katharinenstraße und dem Bischofsweg nutzen Straßenbahnen und Autos dann gemeinsam die Fahrbahn, im Bereich zwischen Bischofsweg und Stauffenbergallee werden die Bahnen wieder vom Kfz-Verkehr getrennt.
Wie sieht es mit Umleitungen aus?
Während der Gesamtbauzeit von drei Jahren soll eine Fahrspur pro Richtung aufrechterhalten werden. Wo der Platz nicht reicht, wird auf die umliegenden Straßen umgeleitet. Dafür werden diese bereits im Herbst dieses Jahres auf Vordermann gebracht.
Betroffen sind die Eschenstraße, die Schönbrunnstraße und die Tannenstraße, sie erhalten neuen Asphalt anstelle der bisherigen Pflastersteine.
Einzelne Bauabschnitte und Umleitungen für die DVB
Anders sieht es bei den DVB aus. In dem Bereich sind drei Straßenbahnlinien unterwegs – die 7, 8 und 13. Sie transportieren dort täglich ein Fünftel aller Fahrgäste der DVB, etwa 115.000 Menschen.
Von Sommer 2026 bis Sommer 2027, im Bauabschnitt zwischen Albertplatz und Bischofsweg, werden die Linien 7 und 8 über den Bahnhof Neustadt und den Großenhainer Platz bis zum Bischofsweg umgeleitet. Die Linie 13 fährt wie gewohnt.
Eine große Herausforderung gibt es dann ab Sommer 2027 bis Winter 2028: Hier enden die Linien 7 und 8 am Albertplatz, es wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Auch die Linie 13 wird dann umgeleitet, sie fährt über den Bahnhof Neustadt.
Im Winter 2028 bis Sommer 2029 kehren die Linien 7 und 8 wieder zurück auf die Königsbrücker Straße, die Linie 13 muss jedoch weiterhin über den Bahnhof Neustadt fahren.
Was kostet das alles?
Insgesamt kostet das Vorhaben die Stadt 28,8 Millionen Euro. Fördergelder in Höhe von etwa 5 Millionen Euro gibt es vom Freistaat für die Radwege.
Die DVB investieren rund 41 Millionen Euro. SachsenEnergie gibt für den Neubau der Leitungen von Strom, über Trinkwasser, Fernwärme und Breitband 8,7 Millionen Euro aus. Weitere knapp 8 Millionen Euro kommen von der Stadtentwässerung, die Telekom steckt 1 Million Euro in neue Leitungen, Vodafone 100.000 Euro. Gesamtkosten: 87 Millionen Euro.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Website der Stadt Dresden.