• Die Mitarbeiter und Patienten wollen Klarheit, wie es mit der Klinik weitergeht.

1.000 Menschen demonstrieren gegen Schließung von Reichenbacher Klinik

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Rund 1.000 Menschen haben nach Polizeiangaben am Montag gegen die Schließung der Paracelsus-Klinik in Reichenbach (Vogtland) demonstriert. Es sei alles friedlich geblieben, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Zwickau am Abend auf Anfrage. Die Hoffnung für einen Weiterbetrieb der Klinik über den 31. März hinaus hatte sich zuletzt zerschlagen. Damit wäre an diesem Standort nach etwa 160 Jahre Krankenhausgeschichte Schluss. Von der Schließung sind etwa 320 Mitarbeiter betroffen.

Ärzte hatten ein Konzept entwickelt, an gleicher Stelle ein Medizinisches Versorgungszentrum unter anderem mit Notaufnahme und Intensivstation weiterzuführen. Das war auch von der Stadt Reichenbach unterstützt worden. Dem Vernehmen nach fehlte es aber an den erforderlichen Rechtsgrundlagen und auch an Zeit.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach soll sich einschalten, damit die Schließung zum 1. April möglicherweise doch noch verhindert werden kann. In einem offenen Brief wird Lauterbach darum gebeten. Verfasst hat ihn die Leiterin der Notaufnahme, Oberärztin Dagmar Lenz. Sie schreibt, es sei ein verzweifelter Hilferuf und ein letzter Rettungsversuch. Die Klinik versorge die Einwohner der Stadt und des Umkreises. Alle Mitarbeiter seien mit Herz und Seele an ihrem Arbeitsplatz, während der Pandemie habe es nur sehr wenige Kündigungen gegeben.