Dynamo Dresden feiert 70. Vereinsgeburtstag

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SCHWARZ GELB Livetalk - zum 70. Geburtstag der SG Dynamo Dresden

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Der Abend in der Schauburg in Bildern

Stimmen des Abends

Reporterin Christine Pesch im Gespräch mit Dynamo-Fans in der Schauburg


Dynamo Dresden feiert Geburtstag - und sich selbst. Die Fans von Dynamo haben in den 70. Geburtstag reingefeiert. So haben sich laut Polizei etwa 3.000 Menschen kurz vor Mitternacht in der Innenstadt entlang der Elbe versammelt - etwa am Terrassenufer oder auf der Augustusbrücke. Dort gab es um Mitternacht ein knapp 15-minütiges Feuerwerk mit Pyroshow. Trotz der Feierlichkeiten ermittelt auch die Polizei, u.a. wegen Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz aufgrund von illegalen Sprengstoffkörpern.

Am Mittwochabend gab es am Gründungsort in der Schauburg einen Fußball-Talk. Zu Gast waren dabei unter anderem Ehrenspielführer Hansi Kreische und die Ex-Spieler Michael Hefele und Benny Kirsten. Parallel feierte die aktive Fanszene eine große Party im Stromwerk. Bereits am Nachmittag hatte die SGD in die Trainingsakademie eingeladen. Dort war eine Geburtstagstafel mit Kaffee und Kuchen für die Fans vorbereitet. Die Mannschaft bereitete sich unterdessen auf das Topspiel in der 3. Liga am Freitagabend in Saarbrücken vor.

Angelehnt an den Gründungstag 12. April 1953 beging der beliebteste ostdeutsche Fußballverein die vergangenen zwölf Wochen mit verschiedensten Veranstaltungen und rückte dabei die Gemeinschaft in den Mittelpunkt. 



Die Dynamo-Geschichte begann furios. Nur drei Monate nach der Gründung - im Kino "Schauburg" wurde aus der SG Volkspolizei am 12. April 1953 Dynamo - gab es den ersten DDR-Meistertitel durch einen Sieg im Entscheidungsspiel gegen Wismut Aue. Doch danach ging es mit dem neuen Club stetig bergab. Auch, weil 1954 praktisch über Nacht die Erfolgsmannschaft nach Berlin zum SC Dynamo "delegiert" wurde. Ohne erstligareifes Team ging es in die Liga, 1956 sogar in die Viertklassigkeit.

Nach mehreren Jahren mit Auf- und Abstiegen schaffte man es ab 1969 bis zum Ende der DDR in der höchsten Spielklasse des Landes zu spielen. Ein Garant dafür: Trainer Walter Fritzsch. Er kreierte den berühmten "Dresdner Kreisel" holte in seiner Amtszeit bis 1978 fünf Meistertitel und gewann zweimal den FDGB-Pokal. Nur der 1. FC Magdeburg konnte in dieser Zeit Dynamo national das Wasser reichen.

In den 1980er-Jahren hieß es für die Dresdner zuallererst, bester Club hinter "Schieber-Meister" BFC Dynamo zu werden. Immerhin holte man drei Pokalsiege, wurde 1989 wieder Meister und schaffte 1990 noch einmal das Double. Schließlich stieg man 1991 direkt in die Bundesliga auf. Dort konnten sich die Sachsen bis 1995 halten, wobei 1994 trotz eines Vier-Punkte-Abzugs der Klassenverbleib geschafft wurde. Wegen Vergehen im Lizenzierungsverfahren folgte mit dem Zwangsabstieg aus der Eliteliga der große Niedergang. Bis zum Jahr 2002 tummelten sich die Elbestädter in der Dritt- und Viertklassigkeit, ehe es unter Trainer Christoph Franke wieder in die 2. Bundesliga ging.

Doch Stabilität gibt es in Dresden nicht. Dynamo wird zu einer Fahrstuhlmannschaft zwischen zweiter und dritter Liga. Das groß verkündete Ziel Rückkehr in die Bundesliga war und ist auf absehbare Zeit illusorisch. (mit dpa)